24.09.2024

Auch Wohnbedürfnisse ändern sich im Laufe des Lebens. Die Familienwohnung oder das Einfamilienhaus, das Sie im Alter zwischen 30 und 50 gekauft hatten, entspricht im Pensionsalter oft nicht mehr denselben Anforderungen. Die Kinder sind aus dem Haus, einige Zimmer ungenutzt, die vielen Stufen in den Keller und ins Obergeschoss werden Jahr für Jahr anstrengender und die Gartenpflege wird zur Belastung. Spätestens jetzt kommen Fragen auf: Ist meine Wohnung oder mein Haus überhaupt barrierefrei gebaut und bis ins hohe Alter nutzbar? Wie hoch wären die Investitionen für einen altersgerechten Umbau?

Anderseits ist das Eigenheim eine wertvolle und beliebte Altersvorsorge und sichert einem günstiges Wohnen, sofern die Amortisation der Hypothek finanziell nicht zu sehr belastet. Oft wird dann eher spät, erst im frühen Pensionsalter diskutiert, ob das Eigenheim behalten oder verkauft werden soll. Unabhängig des Zeitpunkts eine schwierige Entscheidung – leider ohne Patentrezept.

Im Wissen, dass viele junge Familien ein bezahlbares Eigenheim suchen, wäre es natürlich ideal, wenn ein eigenes Kind die Möglichkeit bekommt, mit seiner jungen Familie den Wohnsitz zu übernehmen. Persönlich könnte ich mir diesen Schritt vorstellen und würde bei Interesse unserem Sohn gerne mal Platz machen.

Der Entscheid, sein Eigenheim an Dritte zu verkaufen, hat einen grossen emotionalen Aspekt. Die Vertrautheit, die Nachbarschaftskontakte und vor allem die Erinnerungen an die Familienzeit, beziehungsweise das Loslassen davon, hält viele davon ab. Rational betrachtet, ergeben sich durch einen Verkauf neue Freiräume, weniger Verpflichtungen und finanzielle Möglichkeiten, die sich in einen altersgerechteren Wohnraum investieren lassen – womöglich in unserer schönen Ferien- und Wohnregion Mittelbünden. Schlussendlich entscheiden die persönlichen Vorlieben, die Gesundheit und die aktuelle Lebenslage.

Ist der Verkaufsentscheid gefallen, folgt die Frage der passenden Wohnform. Macht der Erwerb einer neuen, bedarfsgerechten Immobilie Sinn oder zieht man besser in ein Mietobjekt ein, in dem man mittelfristig Serviceleistungen in Anspruch nehmen möchte, wie sie in Alterswohnungen oder Generationenhäusern zunehmend angeboten werden?

Ein zweiter Trend zeigt, dass entsprechend der demographischen Entwicklung und immer älter werdenden aber gesünder bleibenden Gesellschaft, vermehrt Wohneigentum durch Menschen im Alter zwischen 50 und 65 Jahren erworben wird. Es gibt ihnen die Chance, weiterhin unabhängig zu bleiben und sich erst bei Bedarf, z. B. durch Spitex-Dienste, Unterstützung zu holen. Zudem fallen durch die normalerweise verkleinerte Wohneinheit, folglich auch die Wohnkosten tiefer aus.

Mein Tipp: Lassen Sie sich auf jeden Fall beraten, denn jede Situation ist anders und verdient einen gründlichen Blick. Ob von uns als Immobilien- und Treuhandunternehmen oder von Ihrem Finanzberater. Wir empfehlen Ihnen, sich lieber zu früh als zu spät, im Alter zwischen 50 und 60 Jahren, damit auseinanderzusetzen.

Wünschen Sie eine unverbindliche Marktbewertung Ihrer Liegenschaft? Oder möchten Sie erfahren, welche Möglichkeiten die Region Mittelbünden bietet? Gerne beraten wir Sie.

Roman Stäbler
Partner und Standortleiter Thusis / Savognin